5 Stunden Arbeit

pro Woche

sind genug!

 

Die Ursache von Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit ist die Überproduktionskrise! Wir haben zuviel hergestellt. Der Markt ist hoffnungslos übersättigt. Und der Witz ist, daß wir in den Bereichen Produktion, Verteilung und Soziales für den heute allgemein üblichen Lebensstandard in der BRD durchschnittlich 5 Stunden Arbeit pro Woche aufwenden müssen.

Das heißt, wir erhalten für unsere Lohnarbeit einen Gegenwert, der unter Gesichtspunkten der Güterwirtschaft in 5 Stunden pro Woche erzeugt werden kann. Der "Rest" der geleisteten Lohnarbeit sind die Gewinne der Kapitaleigner und die Kosten der Institutionen, die für sie den Mehrwertabzug vornehmen und militärisch sichern.

Wie können wir den güterwirtschaftlichen Gegenwert der Lohnarbeit rechnerisch bestimmen?

 

Ausgehend von den Zahlen im Statistischen Jahresbuch 1988 berechnen wir die Menge der notwendigen Arbeit, die wir für den heutigen Luxus und Lebensstandard aufbringen müssen. Zur notwendigen Arbeit zählen wir die Sozialleistungen, Produktion- und Verteilungsarbeiten.

 

Zum Sozialwesen gehören u.a. die Bereiche:

Gesundheits- und Veterinärwesen, Reinigung usw.

 

Zur Produktion gehören:

Land- und Forstwirtschaft, Tierhaltung und Fischerei;

Energie- und Wasserversorgung sowie Bergbau (Arbeiter);

Verarbeitendes Gewerbe (Arbeiter); Baugewerbe;

Angestellte aus Energie- und Wasserversorgung sowie dem Verarbeitenden Gewerbe. Das sind Meister, Techniker, Ingenieure sowie die Angestellten, die zur Arbeitsorganisation notwendig sind.

 

Zur Verteilung gehören:

Verkehr und Nachrichtenübermittlung

 

Mit den Erwerbstätigenzahlen aus dem Statistischen Jahresbuch zu den aufgezählten Wirtschaftsbereichen kommen wir auf eine 18,6-Stunden-Arbeitswoche.

 

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Diese 18,6 Stunden klingen zwar schon recht gut, aber mehr als ein Anfang sind sie nicht, denn auch die Lebensdauer unserer Gebrauchsgüter ließe sich mit Leichtigkeit um ein Vielfaches erhöhen. Es liegt nahe, daß dies gerade die Menschen einer Herrschaftsfreien Gesellschaft tun werden, weil sie ihre Güter für ihren eigenen Bedarf herstellen. Denn kein Mensch besitzt ein Interesse, für den Schrottplatz zu produzieren. ---

In der heutigen Konsumgesellschaft hingegen werden zur Aufrechterhaltung des Waren-Geld-Kreislaufes selbst die Gebrauchsgüter auf die Ebene der Verbrauchsgüter abgestuft. Ihre Lebensdauer wird erheblich verringert, indem entweder bewußt Sollbruchstellen eingebaut oder Fertigungstechniken nicht verwandt werden, die ihre Lebensdauer erheblich verlängern würden.

 

Beispiele sind folgende:

1.      Glühbirnen. Ihre Lebensdauer kann auf ein Menschenalter ausgedehnt werden.

2.      Glas. Es wird schlagfest durch langsames Abkühlen.

3.      Autos. Eine Fahrzeugkarosserie aus rostfreiem Blech hält mindestens 200 Jahre!

 

Aus der Langlebigkeit der Gebrauchsgüter folgt, weniger Güter müssen hergestellt werden!

Das bedeutet:

==>   Weniger Fabriken

==>   Weniger Rohstoffverbrauch

==>   Weniger Arbeit

 

Weiter könnte durch die gezielte Verwendung von Mischtechniken z.B. die Lebensdauer von Explosionsmotoren auf etwa 150 Jahre ausgedehnt werden. Verwenden wir nun Wasserstoff als Energieträger, so können wir auch die umweltfreundlichen Wasserstoffmotoren in unseren Autos oder in unseren Kraftwerken zur Gewinnung der Elektrischen Energie einsetzten. Wasserstoff kann in den Wüsten der Erde in Wind-, Aufwind- und Sonnenkraftwerken gewonnen werden. Wasserstoff als Energieträger steht uns also in unbegrenzten Mengen zur Verfügung, womit wir auch das heutige Energieproblem gelöst haben.

 

Das heißt, daß wir nicht nur weniger arbeiten, sondern auch auf dem besten Wege sind, unsere Umweltprobleme zu lösen! Und zwar mit einer 12,4 Stunden Arbeitswoche mit erheblich besseren Arbeitsbedingungen für jeden von uns, wenn wir die Produktion auf die Langlebigkeit unserer Gebrauchsgüter ausrichten.

 

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Nun zum nächsten Berechnungsschritt. Gehen wir davon aus, daß sich die Mitglieder einer Herrschaftsfreien Gesellschaft von den von ihnen gemeinsam hergestellten Gütern nach ihren materiellen Bedürfnissen befriedigen - und davon, daß die durchschnittliche Arbeitsmenge um 3/4 sinken wird, dann entfällt praktisch die Rush-Hour. Denn jeder wird da arbeiten, wo er wohnt und nicht mehr längere Fahrwege für eine besser bezahlte Arbeit in Kauf nehmen. Das heißt, die langen Fahrwege zur Arbeit werden entfallen.---

 

Aber nicht nur die langen Arbeitswege, sondern auch die heutige Urlaubsindustrie wird entfallen. Denn wenn die Arbeitsmenge auf 1/4 des heutigen Wertes sinkt, werden die Menschen in Ruhe das Land bereisen und dort verweilen und mitarbeiten, wo es ihnen gefällt! Das heißt, wenn sie das wollen.

Insgesamt bedeutet der Wegfall der Rush-Hour und der Urlaubsindustrie:

==>   Weniger Transportmittel,

==>   weniger Fabriken,

==>   weniger Straßen und somit

==>   weniger Arbeit,

 

wobei unter diesen Gesellschaftsbedingungen nach unseren Berechnungen nur noch 10 Stunden pro Woche gearbeitet wird!

Auf die ungeheueren Rohstoffeinsparungen, den Umweltschutz und die Steigerung der Lebensqualität brauchen wir an dieser Stelle wohl nicht in besonderem Maße hinweisen!

 

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Die Folgen unserer bisherigen Überlegungen für die Energiewirtschaft liegen klar auf der Hand.

Langlebige Güter, Einsparungen bei den Transportmitteln, weniger Straßen, weniger Fabriken sowie Energieeinsparungen in den Haushalten und bei anderen Kleinverbrauchern bedeuten weniger Energieverbrauch und somit weniger Arbeit in der Energiewirtschaft!

Insgesamt bedeutet dies mit den Zahlen aus dem Statistischen Jahresbuch, daß nur noch 9,78 Stunden pro Woche gearbeitet wird!

 

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Berücksichtigen wir nun, daß in der alten BRD von 61,5 Mio. Menschen nur 30 Mio. zum Erwerbstätigenpotential gehören. Die meisten Nichterwerbstätigen (Behinderte und Rentner) würden liebend gern wieder 10 Stunden pro Woche arbeiten, um ihrem Leben wieder einen Inhalt und ein Ziel zu geben. Mit ihnen werden 41,8 Mio. Menschen erwerbstätig sein. Das sind 2/3 der Bevölkerung der alten BRD, wobei nun jeder der 41,8 Mio. Erwerbstätigen nur noch 6,9 Stunden pro Woche arbeiten darf!

 

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Beziehen wir nun die Möglichkeit der Vollautomatisierungstechnologien, das heißt vollautomatische Fließbandstraßen, Schiffe und Fahrzeuge mit einem über Satellit gesteuerten Verkehrsleitsystem etc., mit ein, so stehen jedem von uns nur noch 4,91 Stunden Arbeit pro Woche zu.

 

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Eine derartig niedrige Wochenarbeitszeit wird eine tiefgreifende Gesellschaftsumwälzung hervorrufen, in der unser Verhältnis zur Arbeit und zum Menschen einer grundlegenden Veränderung unterworfen ist.

Spätestens mit 4,91 Stunden Arbeit pro Woche verliert die Arbeit ihre Zwanghaftigkeit. Unsere angeborene Ruhe- und Rastlosigkeit wird uns antreiben, sich mit den Dingen zu beschäftigen, die Spaß machen.

An diesem Punkt angelangt, ist zu erwarten, daß die Arbeit in einer Herrschaftsfreien Gesellschaft allein aus dem Bedürfnis des Menschen nach einer sinnvollen Tätigkeit erledigt und sie deshalb nicht mehr als Arbeit empfunden wird. Hiermit haben wir die Null-Stunden-Woche erreicht.

Quelle: Dante, Darwin: 5-Stunden sind genug, Sammelband aus Band1 und Band3, Manneck Mainhatten Verlag, 1994.

 

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Doch wo liegen die Ursachen dafür, daß die Umwandlung der Gesellschaft zugunsten der beschriebenen allgemeinen Vorteile nicht in Angriff genommen werden. Wo die drängenden Fragen unserer Zeit, der Einsatz von Robotertechnologien in der Produktion, die hiermit steigende Arbeitslosigkeit, die damit zunehmende Fremdenfeindlichkeit und hiermit verbundenen nationalistischen Tendenzen wegen des härter werdenden Verdrängungskampfes am Arbeitsplatz, nicht gelöst werden?

Sie liegen im Profitinteresse der Kapitaleigner (durch den Verdrängungskampf werden z.B. die Löhne niedrig gehalten), ihrer wirtschaftlichen Macht, der Käuflichkeit der Politiker und den systembedingten Schwächen der Parlamentarischen Demokratie, die den Ausverkauf der politischen Entscheidungsgewalt an die Kapitaleigner begünstigen!

Als Ursache für den Ausverkauf der politischen Entscheidungsgewalt stellen wir den Blankowählerauftrag der Bevölkerung fest. Damit erteilt sie einer zu wählenden Regierung den Auftrag, praktisch in Alleinherrschaft über die Gesellschaft zu regieren. Mit dieser Alleinherrschaft von Regierung und Parlament ist der Gegensatz zur Mehrheitenherrschaft (Demokratie) gegeben, da hiermit eine Herrschaft über die Bevölkerung beginnt.

 

Die Gründe für den Ausverkauf der politischen Entscheidungsgewalt an eine kapitale Minderheit liegen also in:

 

1.           der Übertragung aller Herrschafts- und Regierungsgewalt durch einen Blankowählerauftrag an die demokratisch gewählten "Volksvertreter".

2.           der mangelnden Möglichkeit der Gesellschaft, an einem echten Meinungsbildungsprozeß teilzunehmen und ihren Willen durch direkte Volksabstimmungen durchzusetzen.

3.           dem mangelnden Selbstbestimmungsrecht der Bevölkerung, wobei sich das Selbstbestimmungsrecht der Bevölkerung in der JEDERZEITIGEN ABWÄHLBARKEIT der Abgeordneten durch ihre Wähler ausdrückt. Erst die jederzeitige Abwählbarkeit der Abgeordneten ruft die feste Bindung an Auftrag und Willen ihrer Wähler hervor.

4.           der mangelhaften Öffentlichkeit aller Beratungen und Verhandlungen. Erst mit der Öffentlichkeit aller Beratungen und Verhandlungen entsteht jener Druck durch den Mehrheitswillen der Bevölkerung, der die Abgeordneten an den Auftrag ihrer Wähler kettet und eine in ihrem Wesen demokratiefeindliche Veruntreuung des Wählerauftrages unmöglich macht. Hiermit müssen die Abgeordneten ihre echten Ziele öffentlich darlegen, was in Einheit mit der jederzeitigen Abwählbarkeit der Abgeordneten zu deren totalen Kontrolle durch den demokratischen Selbstbestimmungswillen der Bevölkerung führen wird.

5.           der nicht vorhandenen Öffentlichkeit aller Abstimmungen und Wahlen. Damit wird für jeden Beobachter sichtbar, ob nach einer ergreifenden Rede auch die dazugehörige Tat des Abgeordneten folgt.

6.           der mangelnden Entscheidungsbefugnis kommunaler Organe.

 

Mit der Einforderung dieser sechs Entmachtungspunkte wird dem Wildwuchs von Regierungs- und Herrschaftsgewalt durch den demokratischen Selbstbestimmungswillen der Bevölkerung die Grundlage entzogen. Hiermit werden die Selbstbestimmungsrechte aller Menschen garantiert und der Herrschaftsmißbrauch durch eine kapitale Minderheit unterbunden.

Das Ziel unserer Bemühungen ist das Ende von Korruption und Bestechung, der dunklen Mauschelei durch Amtsverfilzung sowie der Veruntreuung des Wählerauftrages durch einen Ausverkauf der politischen Macht an die neuen Fürsten des Kartellkapitalismus.

 

Wir fordern daher:

1.           Ein Ende des Blankowählerauftrages.

2.           Eine Demokratisierung der Gesellschaft.

3.           Die direkte Teilnahme der Bevölkerung am Meinungsbildungsprozeß durch deren direkten Zugang zu Funk und Fernsehen.

4.           Die direkte Durchsetzung des Willens der Bevölkerung durch Volksabstimmungen.

5.           Die jederzeitige Abwählbarkeit der Mandatsträger durch die Bevölkerung, bezügl. des jeweiligen politischen Einzugsgebietes.

6.           Die Öffentlichkeit aller Verhandlungen und Beratungen in allen Gremien und Ausschüssen von Parteien und Parlamenten.

7.           Die Öffentlichkeit aller Abstimmungen und Wahlen in Parteien und Parlamenten.

8.           Die jederzeitige Rechenschaftspflicht der Mandatsträger gegenüber den Wählern seines politischen Einzugsgebietes.

9.           Die Haftbarkeit der Mandatsträger mit ihrem persönlichen Vermögen bei einem Verstoß gegen den von der Bevölkerung festgelegten Wählerauftrag.

10.         Die systematische Verkürzung der Wochenarbeitszeit, damit die wenige übrig gebliebene Arbeit gerecht verteilt wird und jeder wieder aus eigener Kraft seinen Lebensunterhalt bestreiten kann.

11.         Die Verwirklichung des Rechts auf Bildung durch die Vergrößerung und Öffnung der Hochschulen und Universitäten.

12.         Die Ausdehnung der demokratischen Rechte auf das Eigentumsrecht, damit die durch die Gemeinschaft erzeugten materiellen Güter wieder den Interessen der Gemeinschaft dienen können.

13.         Die Ablösung des Eigentumsrechtes durch das Besitzrecht an die im persönlichen Gebrauch einer Person befindlichen Dinge, wie z.B. das eigene Auto, Einfamilienhaus, Wohnung, Schrebergarten u.s.w.

 

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