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Team Peter Heilbronn
Thema Marx&Engels und die Sozialdemokratie -'Wählt also Bourgeois!' ( original )
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SPD 'Gothaer Programm', 1875

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Letzte Bearbeitung 05/2004
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1. Einleitung
2. Der Zirkularbrief
3. Kritik des Gothaer Programms
3.1. Freiheit und Gerechtigkeit
3.1.1. Positive Bestimmungen des Kommunismus
3.1.2. Verteilungsgerechtigkeit
3.2. Das eherne Lohngesetz und freier Staat
3.3. Der Nationalstaat
4. Anhang
4.1. Fußnoten
4.2. Quellen

1. Einleitung

Dieses Thema ist quasi unerschöpflich wie kontrovers. Da schon diverse Vorträge zu diesem und verwandten Themen in Weilar gehalten wurden, werde ich mich nicht so sehr mit der Geschichte und der Politik als solcher beschäftigen, als mit dem Herausschälen der wichtigsten Charakteristika der Sozialdemokratie am Beispiel der deutschen um das Jahr 1875.
Es lassen sich wesentliche Charakterisierungen sowohl von Marxismus, als auch Sozialdemokratie finden. Wir sehen uns hierzu erst einmal an, was die alten Herren zu diesem Thema zu sagen hatten, noch zu Zeiten der ersten Internationale. Dafür ist der Zirkularbrief*1 von Engels fast schon hinreichend und es war für mich erstaunlich, wie scharf sich schon vor dem Ende der Bismarckschen Sozialistengesetze das noch heute gültige Profil der SPD abzeichnet.
An Hand des 'Manifests der Kommunistischen Partei'*2 kann man die Charakterisierung der verschiedenen Strömungen der Arbeiterbewegung schon prototypisch erfasst sehen.
Ein weiteres Dokument, mit dem wir uns diesem Themenkreis widmen werden, ist die berühmte 'Kritik des Gothaer Programms'.*3 Hier ist sowohl eine Kritik der Vulgarisierung der Marxschen "Werttheorie" zu finden, als auch ################
Es ließen sich noch viele Schriften finden, z.B. 'Die deutsche Ideologie' oder Engels "Antidühring". Aber wir wollen uns mit dem vorhandenen begnügen.
" Wir können also nicht zusammengehn mit Leuten, die es offen aussprechen, daß die Arbeiter zu ungebildet sind, sich selbst zu befreien und erst von oben herab befreit werden müssen durch philanthropische Groß- und Kleinbürger. Wird das neue Parteiorgan eine Haltung annehmen, die den Gesinnungen jener Herren entspricht, bürgerlich ist und nicht proletarisch, so bleibt uns nichts übrig, so leid es uns tun würde, als uns öffentlich dagegen zu erklären und die Solidarität zu lösen, mit der wir bisher die deutsche Partei dem Ausland gegenüber vertreten haben. Doch DAHIN kommt's hoffentlich nicht. " [Herv. v. P.H.](Zirkular)*4
Leider irrten die beiden Alten bei der SPD.

2. Der Zirkularbrief

Bemerkenswert an diesem Dokument ist, dass die wesentlichen Eigenschaften des späteren Reformismus sich schon zu einer Zeit zeigen, da die Sozialdemokratie noch verboten war und ihr scharenweise die Arbeiter zuströmten. Doch schon damals besaßen die Herrn der Leitung eine ganz eigene und bis heute typische Einstellung zu sich und ihrer Klientel, den die Politik machen und denen, in deren Namen man die Politik macht.
 
[Macher und Gemachte - Arbeiterführer und Gefolgschaft]
Im eigentlichen geht es um die Eröffnung eines neuen Parteiorgans in Zürich durch einen von Liebknecht angefragten Genossen Hirsch und dem unsäglichen sich darauf entspannenden Briefwechsel u.a. mit Genossen Bernstein. Es zeigt sich eine grosse Verwirrtheit und Unfähigkeit auf die Anfragen Hirschs einfach und klar zu antworten. Es ging um finanzielle Verantwortung, Aufsichtsgremien und Redaktionskommision, wer schließlich das Sagen hat in der Zeitung, um Zensur und bürokratische Manier.
" 1. an der hartnäckigen Weigerung sowohl der Leipziger wie der Züricher, ihm irgend etwas Tatsächliches mitzuteilen über die finanziellen Grundlagen und damit über die Möglichkeit, das Blatt am Leben zu erhalten, wenn auch nur für ein Jahr. Die gezeichnete Summe hat er erst von mir hier (nach Ihrer Mitteilung an mich) erfahren. Es war also kaum möglich, aus den früher gemachten Mitteilungen (die Partei + Höchberg) einen andern Schluß zu ziehen als den, daß das Blatt entweder schon jetzt vorwiegend von Höchberg fundiert sei oder doch bald ganz von seinen Zuschüssen abhängen werde. Und diese letztere Möglichkeit ist auch jetzt lange nicht ausgeschlossen. Die Summe von - wenn ich recht lese - 800 Mark ist genau dieselbe (40 Pfd. Sterling), die der hiesige Verein (5) der "Freiheit" im ERSTEN HALBJAHR hat zusetzen müssen.

2. die wiederholte, seitdem als total unrichtig erwiesene Versicherung Liebknechts, die Züricher hätten die Redaktion gar nicht amtlich zu kontrollieren und die daraus erwachsene Komödie der Irrungen;

3. die endlich erlangte Gewißheit, daß die Züricher die Redaktion nicht nur zu kontrollieren, sondern selbst zu zensieren hätten, und daß ihm, Hirsch, dabei nur die Rolle des Strohmanns zufalle. "
[Herv. v. P.H.](Zirkular)*5
Dann erfahren wir noch etwas über parlamentarische Gepflogenheiten. Dass der einzige Abgeordnete der SAPD, der für Schutzzölle und damit Bismarck stimmte, namens Kayser und damit "allererste Grundregel der Parteitaktik mit Füßen getreten, Bismarck ZUM DANK FÜR DAS SOZIALISTENGESETZ (6) GELD votiert[e]" , schließlich als von der "Fraktion", nicht der Partei, gedeckt erklärt wurde. Wen erinnert das nicht an heute.
" Wenn sich das so verhält, so ist das doch etwas stark. Zunächst konnte Hirsch von diesem geheimen Beschluß ebensowenig etwas wissen wie die übrige Welt. Sodann wird die Blamage für die Partei, die früher auf Kayser allein abgewälzt werden konnte, durch diese Geschichte nur noch größer, und ebenso das Verdienst Hirschs, offen und vor aller Welt diese abgeschmackten Redensarten und noch abgeschmacktere Abstimmung Kaysers bloßgelegt und damit die Parteiehre gerettet zu haben. Oder ist die deutsche Sozialdemokratie in der Tat von der parlamentarischen Krankheit angesteckt und glaubt, mit der Volkswahl werde der heilige Geist über die Gewählten ausgegossen, die Fraktionssitzungen in unfehlbare Konzilien, Fraktionsbeschlüsse in unantastbare Dogmen verwandelt?
...
Die deutsche Partei ist mit dem Ausnahmsgesetz in Bann und Acht getan worden, grade WEIL sie die einzige ernsthafte Oppostitionspartei in Deutschland war. Wenn sie in einem auswärtigen Organ Bismarck ihren Dank damit abstattet, daß sie diese Rolle der einzigen ernsthaften Oppositionspartei aufgibt, daß sie hübsch zahm auftritt, den Fußtritt mit leidenschaftsloser Haltung hinnimmt, so beweist sie nur, daß sie des Fußtritts wert war. "
[Herv. v. P.H.](Zirkular)*6
 
[Aufgabe der Opposition]
Die Krönung allerdings ist für Engels, dass die Parteiführung der SPD keine Arbeiterpartei führen möchte, sondern eine, in der sich alle die sammeln, welche von "wahrer Menschenliebe" erfüllt sind. Das Wort hierfür heißt Reformismus und Opportunismus.
 
[SAPD - keine APD sondern Menschenliebe]
" "Die Bewegung, welche Lassalle als eine eminent politische ansah, zu welcher er nicht nur die Arbeiter, sondern alle ehrlichen Demokraten aufrief, AN DEREN SPITZE die unabhängigen Vertreter der Wissenschaft und ALLE VON WAHRER MENSCHENLIEBE ERFÜLLTEN Männer marschieren sollten, verflachte sich unter dem Präsidium J.B.v. Schweitzers zu einem EINSEITIGEN INTERESSENKAMPF DER INDUSTRIEARBEITER."" (Zirkular)*7
Dies ist ein Zug, der sich heute vollständig durchgesetzt hat. Die SPD sieht sich nicht als Partei einer Klasse, sondern als demokratische Parlamentspartei, deren Aufgabe nicht die Zerstörung des bürgerlichen Staates ist, sondern sein Erhalt und seine Reformierung zu mehr sozialer Gerechtigkeit. Allen vorangestellt sind die angeblich unabhängigen Vertreter der Wissenschaft.
Es geht um Menschenliebe und nicht die wissenschaftliche Analyse der gesellschaftlichen Verhältnisse, es geht um Moral und moralisches Handeln, nicht etwas illegale Taten,... Und dies zu einer Zeit, als die Sozialdemokraten verboten wurden und waren. Engels nennt dies nur eine "bürgerlich demokratisch-philanthropische Bewegung" und fragt, was die bürgerliche Demokratie mit der Sozialdemokratischen Partei zu tun hat.
Heute ist offenbar, dass beides ineinander fließt und die SPD die tragende Säule des deutschen Staates ist und die politische Macht, welche die Politik des Kapitals durchzusetzen imstande ist und dies auch tut. Engels bemerkt, dass die Herren, welche in einer Arbeiterpartei eine Einseitigkeit sehen, doch nicht führende Vertreter derselben sein kann, sondern austreten müssten. Die SPD heißt ja auch nicht mehr SAPD.
Dies alles und die Kontinuität des Reformismus soll folgendes grandioses Zitat zusammenfassen:
" Vor allem soll sie dies beweisen, indem sie die rohen Proletarierleidenschaften ablegt und sich "zur Bildung eines guten Geschmacks" und "zur Erlernung des guten Tons" (S. 85) unter die Leitung von gebildeten philanthropischen Bourgeois stellt. Dann wird auch das "verlumpte Auftreten" mancher Führer einem wohlehrbaren "bürgerlichen Auftreten" weichen. (Als ob das äußerlich verlumpte Auftreten der hier Gemeinten nicht noch das Geringste wäre, das man ihnen vorwerfen kann!) Dann auch werden sich "ZAHLREICHE ANHÄNGER aus den Kreisen der GEBILDETEN und BESITZENDEN Klassen einfinden. DIESE aber müssen erst gewonnen werden, wenn die ... betriebne Agitation GREIFBARE ERFOLGE erreichen soll". Der deutsche Sozialismus hat "zuviel Wert auf die Gewinnung der MASSEN gelegt und dabei versäumt, in den sog. oberen Schichten der Gesellschaft energische (!) Propaganda zu machen". Denn "noch fehlt es der Partei an Männern, welche dieselbe im Reichstag zu vertreten geeignet sind". Es ist aber "wünschenswert und notwendig, die Mandate Männern anzuvertrauen, die Gelegenheit und Zeit genug gehabt haben, sich mit den einschlagenden Materien gründlich vertraut zu machen. Der einfache Arbeiter und Kleinmeister ... hat dazu nur in seltnen Ausnahmsfällen die nötige Muße." Wählt also Bourgeois!

Kurz: die Arbeiterklasse aus sich selbst ist unfähig, sich zu befreien. Dazu muß sie unter der Leitung "gebildeter und besitzender" Bourgeois treten, die allein "Gelegenheit und Zeit haben", sich mit dem vertraut zu machen, was den Arbeitern frommt. Und zweitens ist die Bourgeoisie beileibe nicht zu bekämpfen, sondern durch energische Propaganda - zu GEWINNEN. "
[Herv. v. P.H.](Zirkular)*8
 
[Bildung und guter Geschmack]
Dies ist einfach bürgerlicher Sozialismus und will eine demokratische und demokratisch legitimierte Partei sein, die für alle Bürger einen gerechten Ausgleich der Interessen im kapitalistischen Staat zu erringen. Damit ist sie ihrem Ziel und Mitteln nach eine bürgerliche Partei.
Die Argumente, die gebracht werden, sind auch dieselben wie heute. Sie wollten die braven Bürger nich durch zu radikale Forderungen abschrecken, die sich vielleicht anschließen würden und lieber naheliegende Ziele verfolgen. So etwas nennt man bei den Grünen Realpolitik versus Fundamentalisten oder auch linksextrem, "linkssektiererische Forderungen". Sie wollten den "Haß der Bourgeois" nicht noch erhöhen und finden, dass sie doch tatsächlich Schuld daran tragen, ihn in "unnötiger Weise vermehrt" haben.
Diese ganzen Vorgänge faßt dann der Zirkularbrief zusammen, indem die Führung der Sozialdemokratie als "Repräsentanten des Kleinbürgertums" trefflich bezeichnet werden und die Angst vor dem Proletariat haben und was man schon seit 1848 kenne!
" Es sind die Repräsentanten des Kleinbürgertums, die sich anmelden, voll Angst, das Proletariat, durch seine revolutionäre Lage gedrängt, möge "zu weit gehn". Statt entschiedner politischer Opposition - allgemeine Vermittlung; statt des Kampfs gegen Regierung und Bourgeoisie - der Versuch, sie zu gewinnen und zu überreden; statt trotzigen Widerstands gegen Mißhandlungen von oben - demütige Unterwerfung und das Zugeständnis, man habe die Strafe verdient. Alle historisch notwendigen Konflikte werden umgedeutet in Mißverständnisse und alle Diskussion beendigt mit der Beteuerung: in der Hauptsache sind wir ja alle einig. " [Herv. v. P.H.](Zirkular)*9
 
[Repräsentanten des Kleinbürgertums - Angst vor dem Proletariat]
Auch heute hat die Regierung Schröder anscheinend nur ein Problem, wenn man ihren Aussagen glauben darf. Die Reformen sind durch Sachzwängen zum Wohle aller notwendig und es ist nur das Problem, die Menschen darüber aufzuklären und die Sachverhalte zu vermitteln. Engels sagt zu den Reformen damals schon kleinbürgerliche Flickreformen und bemerkt die "rastlose Geschwätzigkeit" diese Leute, die gar kein Interesse an einer Arbeiterpartei und den daraus folgenden Kämpfen haben. Die im Gegenteil die "Furcht vor jeder Tat" in sich tragen und so jeden Schritt hemmen müssen.
Heutzutage ist die SPD die tragende Säule der sozialen Deregulierung und die treibende politische Kraft bei der Massenverarmung der Bevölkerung und der Proletarier im Besonderen. Sie hemmt nicht mehr nur die Schritte, sondern sie treibt die Schritte in die andere Richtung, die des Kapitals, voran.
 
[Das Vermittlungsproblem]

3. Kritik des Gothaer Programms

Viele betonen immer zu den philosophischen Marx und vergessen dabei, dass der alte Herr den ganzen Dreck Tagespolitik genauso auf sich genommen hat, wie die Höhen der Kritik der politischen Ökonomie, an welcher sich die bürgerlichen Synkophanten immer noch die Zähne notwendig ausbeissen.
" Jeder Schritt wirklicher Bewegung ist wichtiger als ein Dutzend Programme. " (KrGthProg)*10
Eigentlich ist der Text eine gandenlose und lustige (für uns) Rasur der aufgeblähten und verquasten, nebenbei falschen, Prinzipien dieses sozialdemokratischen Programmes, in welchem sich der Lasalle-Flügel verewigt hat. Marx stellt den Paragraphen jeweils kurz seine Sicht der Dinge entgegen und entlarvt, wessen kleinbürgerlichen Geistes Kind dieses Progamm ist. Der Zirkularbrief von Engels hat dies ja schon angekündigt.
Damit ist auch gleich der Schatten aufgezeigt, der auf den weiteren Weg der Sozialdemokratie bis heute fällt. Der arabesken sich in Abstraktheit gefallenden Rede setzt Marx die konkrete den Kapitalismus charakterisierende Analyse entgegen, sowie einfache ökonomische Tatsachen, welche die Herren Schreiber, gnädig in Ideologie versunken übersehen, haben.
Fast nebenbei gelingt es ihm die wichtigsten Bestimmungen kommunistischer Produktion zu skizzieren, von denen die Schreiber dieses Programmes offensichtlich keine Ahnung haben. Hingegen weist Marx nach, wie die Vorstellungen in diesem Programm nur bürgerlicher Art sind.
 
[Doppelschlag]
Marx beklagt sich, doch gegen ärztlichen Rat wieder so einen "langen Wisch" schreiben zu müssen und betont, das Engels und er dem "Prizipienprogramm" fernstehen und nichts mit ihm zu tun haben. Er bezeichnet besagtes als "demoralisierendes Programm", was besser nicht geschrieben worden wäre, sondern lieber ein Aktionsprogramm mit wenigen Punkten.
 
[Totale Dinstanzierung]
" Man weiß, wie die bloße Tatsache der Vereinigung die Arbeiter befriedigt, aber man irrt sich, wenn man glaubt, dieser augenblickliche Erfolg sei nicht zu teuer erkauft. Übrigens taugt das Programm nichts, auch abgesehn von der Heiligsprechung der Lassalleschen Glaubensartikel. " (Bracke)*11
Dreh- und Angelpunkt der Lasallianischen Prinzipien ist neben dem Was an der Begriffsbildung zu sehen ist, ist der Fokus auf den Erhalt der Lohnarbeit### und ein völlig verschwommenes Bild einer sozialistischen Gesellschaft als Idee, welche der total ungenauen Begriffsbildung entspricht. Wenn man sich heute "Leitsätze" der aktuellen Sozialdemokratie anhört, wie 'soziale Gerechtigkeit', 'Sozialverträglichkeit' oder 'Reformen', welche an sich schon jede Perspektive außer Verarmung, Niedriglohn, Entrentung und Zwangsarbeit vermissen lassen, dann erscheinen sie als konsequente Modernisierung des hier betrachteten Programmes.
Sie sind der notwendige Ausdruck des Reformismus, welcher in der bürgerlichen Gesellschaft, namentlich dem Staat oder der Politik, schon die Freiheiten im Kern verwirklicht sehen, die dem Sozialismus eigen sein sollen. Es ist ihnen zu tun, mit dem vorhandenen Apparat regulierend und ausgleichend Gerechtigkeit herzustellen.

3.1. Freiheit und Gerechtigkeit

" Erster Teil des Paragraphen: "Die Arbeit ist die Quelle alles Reichtums und aller Kultur." " (KrGthProg)*12
Doch beginnen wir von vorn. Schon einer der ersten Sätze des Programmes ist nicht richtig, dass die Arbeit die Quelle allen Reichtums wäre. Hier sagt Marx explizit, dass selbstverständlich die Natur eine der Quellen des Reichtums ist und die Arbeit selbst als Naturkraft zu fassen ist. Ein Umstand, der den "Philosophen", welche die "Logik des Kapitals" untersuchen unverständlich bleiben muß. Marx meint mit Hinweis auf "Kinderfibeln" dazu:
" Jene Phrase findet sich in allen Kinderfibeln und ist insofern richtig, als unterstellt wird, daß die Arbeit mit den dazugehörigen Gegenständen und Mitteln vorgeht. Ein sozialistisches Programm darf aber solchen bürgerlichen Redensarten nicht erlauben, die Bedingungen zu verschweigen, die ihnen allein einen Sinn geben. Nur soweit der Mensch sich von vornherein als Eigentümer zur Natur, der ersten Quelle aller Arbeitsmittel und -gegenstände, verhält, sie als ihm gehörig behandelt, wird seine Arbeit Quelle von Gebrauchswerten, also auch von Reichtum. " [Herv. v. P.H.](KrGthProg)*13
 
[Bürgerliche Redensarten - Arbeit]
Denn gerade für die Bürger ist es wichtig, ihre Zustände als die natürlichen zu verabsolutieren und ein Denken jenseits dessen, also den Sozialismus als eigentliches Ziel der Sozialdemokratie (mal angenommen es wäre so) undenkbar zu machen. Somit hat Marx dieses Programm als nicht sozialistisch, sondern bürgerlich charakterisiert, weil gerade verschwiegen wird, dass in der bürgerlichen Gesellschaft die Arbeitsbedingungen jemanden gehören, der über die Arbeitenden bestimmt. Die Frage des Eigentums wird im Gothaer Programm zart umgangen. Aber sie ist, auch nach dem Manifest gerade der Kern der Marxschen Kritik bezüglich politischer Bewegung.
" Die Bürger haben sehr gute Gründe, der Arbeit übernatürliche Schöpfungskraft anzudichten; denn grade aus der Naturbedingtheit der Arbeit folgt, daß der Mensch, der kein andres Eigentum besitzt als seine Arbeitskraft, in allen Gesellschafts- und Kulturzuständen der Sklave der andern Menschen sein muss, die sich zu Eigentümern der gegenständlichen Arbeitsbedingungen gemacht haben. Er kann nur mit ihrer Erlaubnis arbeiten, also nur mit ihrer Erlaubnis leben. " (KrGthProg)*14
Auch infolge werden die Formulieren nicht genauer und Marx zeigt, wie man fast an jeder Stelle die "hohlen Phrasen drehn und wenden [kann], wie man will."*15 Diese Dehnbarkeit und Flexibilität macht aber gerade die sozialdemokratische Redensweise bis heute aus und macht sie als Instrument bürgerlicher Politik geradezu unverzichtbar.
Nicht nur heute zeigt sich, wie die Sozialdemokratie je nach Regierung oder Opposition ihre bis zur Unkenntlichkeit verschwommenen "Grundwerte" flexibel handhaben kann, bzw. man sich wieder verbalradikal an sie erinnert.
 
[Sozialdemokratische Flexibilität]
Anstatt zu zeigen, dass sich im Kapitalismus die materiellen Bedingungen der Produktion/Arbeit derart entwickeln, dass eine Aufhebung der knechtenden Bedingungen, dem "geschichtlichen Fluch" möglich ist, kommt der Verweis auf den Lasallianischen ungekürzten Arbeitsertrag, welcher eine vollkommene Vulgarisierung und Entleerung der Marxschen Mehrwerttheorie darstellt.
Es geht also zuvorderst nicht um die Kritik des Kapitalismus auf wissenschaftlicher und praktischer Höhe, sondern das Darlegen der ewigen Prinzipien. So ist es falsch, dass das Monopol an Arbeitsmitteln Quelle der Knechtschaft ist, wie behauptet, sondern Grund und Boden sind ebenfalls zu benennen. Damit würde sich aber Lasalle in Gegensatz zur vermeintlichen Allianz mit den Junkern gegen die Kapitalisten stellen. Deshalb diese "Modifikation".
 
[Kritik vs. Prinzipien]
Diese Unschärfe gerade an wesentlicher Stelle ermöglicht eine Maximale Dehnung und Anpassung des Programms an die bürgerliche Realität eines kapitalistischen Staates, den es ja nicht abzuschaffen gilt, jedenfalls nicht in absehbarer Zeit, sondern zu benutzen.
" Und da nutzbringende Arbeit nur in der Gesellschaft und durch die Gesellschaft möglich ist - gehört der Ertrag der Arbeit unverkürzt, nach gleichem Rechte, allen Gesellschaftsgliedern. " (KrGthProg)*16
Hier ist eines der Hauptmotive auch heutiger Sozialdemokratie. Es geht ihr um die Verteilung, welche nach einer Gerechtigkeit ablaufen sollte und nicht um die Abschaffung der knechtenden Verhältnisse der Lohnsklaverei, welche diese Form von Gerechtigkeit in den Köpfen der Menschen erst hervorbringt.
Marx zeigt 3 Dinge:
  1. Lasalles Idee der Gerechtigkeit, den Gesamtertrag auf die Arbeiter zu verteilen, scheitert schon an den grundlegenden ökonomischen Bedingungen.
  2. Jede Gerechtigkeit ist gleichzeitig Ungerechtigkeit und Ausdruck der herrschenden Verhältnisse, lässt sich nicht objektiv, sondern nur moralisch begründen.
  3. Im Sozialismus/Kommunismus geht es gerade um die Abschaffung der Gerechtigkeit, weil sie und das Recht notwendiger Bestandteil der kapitalistischen Verhältnisse sind, denn die Gerechtigkeitsvorstellungen, insbesondere Lasalles, sind bürgerlicher Art.
 
[Gerechte Verteilung]
" Wenn die nutzbringende Arbeit nur in der Gesellschaft und durch die Gesellschaft möglich ist, gehört der Arbeitsertrag der Gesellschaft - und kommt dem einzelnen Arbeiter davon nur soviel zu, als nicht nötig ist, um die "Bedingung" der Arbeit, die Gesellschaft, zu erhalten. " [Herv. v. P.H.](KrGthProg)*17
Hier kritisiert Marx, dass zu jedem Zeitpunkt die Herrschenden mit Recht behauptet haben, dass auch dem Staat und allen Organen und allen, die für die Aufrechterhaltung der Gesellschaft, in ihrer jeweiligen historischen Form, also auch dem Privateigentümer etwas vom Arbeitsertrag zusteht.
 
[Wer ist aber die Gesellschaft?]
" ...jedem nach seinen vernunftgemäßen Bedürfnissen. " (GthProg)*18
Nun, was sind Lohn, Profit und Grundrente anderes als die "vernunftgemäßen Bedürfnissen" der Mitglieder der Gesellschaft im Kapitalismus. Innerhalb des Kapitalismus ist die Reichtumsverteilung gerecht, ein wahres "Eden der Menschenrechte"(Marx). Mit dieser alles und nichtssagenden Formulierung wird im Endeffekt von der Bejahung der vorhandenen Zustände bis zu einer moralisch bleibenden Kritik mit ihrer Gerechtigkeit Tür und Tor geöffnet. Aber es findet keine Kritik der kapitalistischen Verhältnisse auf wissenschaftlicher Basis statt.
Der Arbeitsertrag ist bei Lasalle undeutlich und ungenau und damit falsch. Es ist zu fragen, ist der Gebrauchswert des Produktes oder der Wert gemeint. Dieser Arbeitsertrag gehört jedenfalls an "alle Gesellschaftsmitglieder" "gerecht verteilt" zu werden, was immer diese "Phrasen" auch sagen mögen. Marx zeigt vielmehr, dass aus ökonomischen Gründen niemals der gesamte Arbeitsertrag verteilt werden kann. Es ist also wirklich nur eine Phrase.
 
[Ungekürzter Arbeitsertrag = Wert oder Gebrauchswert?]

3.1.1. Positive Bestimmungen des Kommunismus

So ist vom Produkt, bzw. des Gesamtarbeitszeitvolumens in jeder Gesellschaft abzuziehen, also insbesondere im Sozialismus/Kommunismus.
"
  • Erstens: Deckung zum Ersatz der verbrauchten Produktionsmittel.
  • Zweitens: zusätzlicher Teil für Ausdehnung der Produktion.
  • Drittens: Reserve- oder Assekuranzfonds gegen Mißfälle, Störungen durch Naturereignisse etc.

...
  • Erstens: die allgemeine, nicht direkt {5} zur Produktion gehörigen Verwaltungskosten.
  • Zweitens: was zur gemeinschaftlichen Befriedigung von Bedürfnissen bestimmt ist, wie Schulen, Gesundheitsvorrichtungen etc.
  • Drittens: Fonds für Arbeitsunfähige etc., kurz, für, was heute zur sog. offiziellen Armenpflege gehört.

...
Wie die Phrase des "unverkürzten Arbeitsertrags" verschwunden ist, verschwindet jetzt die Phrase des "Arbeitsertrags" überhaupt. "
(KrGthProg)*19
 
[Überhistorische Bestimmungen]
Ein weiteres höchst wichtiges ist, dass Marx sehr wohl Bestimmungen kommunistischer Gesellschaft entwickelt, im Gegensatz zur Meinung auch heutiger Universitätsgelehrter, und diese als direkte Konsequenz seiner Kritik der Phrase setzt. Hierbei ist bemerkenswert, dass er die zwei Phasen kommunistischer Gesellschaft im Übergang darstellt, dass sogar Arbeitszeitscheine vergeben werden könnten, was heutige kritische Kritiker als Vulgarisierung und Naturalisierung verdammen.
" Womit wir es hier zu tun haben, ist eine kommunistische Gesellschaft, nicht wie sie sich auf ihrer eignen Grundlage entwickelt hat, sondern umgekehrt, wie sie eben aus der kapitalistischen Gesellschaft hervorgeht , also in jeder Beziehung, ökonomisch, sittlich, geistig, noch behaftet ist mit den Muttermalen der alten Gesellschaft, aus deren Schoß sie herkommt. Demgemäß erhält der einzelne Produzent - nach den Abzügen - exakt zurück, was er ihr gibt. Was er ihr gegeben hat, ist sein individuelles Arbeitsquantum. Z.B. der gesellschaftliche Arbeitstag besteht aus der Summe der individuellen Arbeitsstunden. Die individuelle Arbeitszeit des einzelnen Produzenten ist der von ihm gelieferte Teil des gesellschaftlichen Arbeitstags, sein Anteil daran. Er erhält von der Gesellschaft einen Schein, daß er soundso viel Arbeit geliefert (nach Abzug seiner Arbeit für die gemeinschaftlichen Fonds), und zieht mit diesem Schein aus dem gesellschaftlichen Vorrat von Konsumtionsmitteln soviel heraus, als gleich viel Arbeit kostet. Dasselbe Quantum Arbeit, das er der Gesellschaft in einer Form gegeben hat, erhält er in der andern zurück. " (KrGthProg)*20
Aber einerseits erscheint hier die notwendige Regelung der gesellschaftlichen Gesamtarbeit, bzw. Gesamtarbeitszeit im Übergang vom Kapitalismus zum Kommunismus, also eine Übergangsbestimmung, Kategorie im Fluss, dem Gegenstand angemessen.
Dieser Gegenstand ist Kommunismus auf kapitalistischer Grundlage, so widersprüchlich, wie er in der Realität sein muss, da die alte Gesellschaft nun mal nicht mit dem Zauberstab zum verschwinden gebracht werden kann, ihre materielle produktive Basis der kapitalistischen Industrie genausowenig wie die ihr entsprechenden Vorstellungen in den Köpfen der Menschen.
 
[Kommunismus auf kapitalistischer Grundlage]
Damit steht Marx haushoch über der verschwommenen Rhetorik Lasalles, dessen Begrifflichkeit sich als Ideologie bei der wissenschaftlichen Betrachtung der Ökonomie und Kritik des Kapitalismus jenseits der Gerechtigkeit in Luft als "Phrase" auflöst. Marx betont, das "gleiche Recht" ist in diesem Übergang noch das bürgerliche Recht, also Komunismus mit bürgerlichem Recht, welches als notwendiger Rest der alten Gesellschaft in der Entwicklung verschwinden muss und wird. Außer dem zeigt er uns, dass Recht gleichzeitig Unrecht ist und diese Widersprüche sich in der kommunistischen Gesellschaft auf eigener Grundlage auflösen.
Dies bedeutet aber gleichzeitig, dass das die ganze Zauberei von Gerechtigkeit erstens nichts mit Marx Denken und Kommunismus, sehr wohl aber etwas mit bürgerlichem Denken und Sozialdemokratie zu tun haben. Sie übernehmen den bornierter Blick der bürgerlichen Ideologie und geraten darum mit der Ökonomie selbst in Widerspruch.
" Ein Arbeiter ist verheiratet, der andre nicht; einer hat mehr Kinder als der andre etc. etc. Bei gleicher Arbeitsleistung und daher gleichem Anteil an dem gesellschaftlichen Konsumtionsfonds erhält also der eine faktisch mehr als der andre, ist der eine reicher als der andre etc. Um alle diese Mißstände zu vermeiden, müßte das Recht, statt gleich, vielmehr {7} ungleich sein. " (KrGthProg)*21
 
[Kommunismus auf eigener Grundlage]
Dieser Widerspruch im Kommunismus selbst treibt also dazu, dass er seine eigenen Grundlagen entwickeln muss, um diesen Widerspruch abzuschaffen. Es ist also eine Triebkraft der kommunistischen Entwicklung selbst aufgezeigt.
" In einer höheren Phase der kommunistischen Gesellschaft, nachdem die knechtende Unterordnung der Individuen unter die Teilung der Arbeit, damit auch der Gegensatz geistiger und körperlicher Arbeit verschwunden ist; nachdem die Arbeit nicht nur Mittel zum Leben, sondern selbst das erste Lebensbedürfnis geworden; nachdem mit der allseitigen Entwicklung der Individuen auch ihre Produktivkräfte {8} gewachsen und alle Springquellen des genossenschaftlichen Reichtums voller fließen - erst dann kann der enge bürgerliche Rechtshorizont ganz überschritten werden und die Gesellschaft auf ihre Fahne schreiben: Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen! " [Herv. v. P.H.](KrGthProg)*22

3.1.2. Verteilungsgerechtigkeit

Ein weiteres Problem, was auch heutige Sozialdemokratie mit sich bringt und schon angesprochen wurde, ist das Starren auf die Verteilung, z.B. 'es ist doch genug für alle da' oder 'es ist Geld genug da', wir müssen es nur gerechter verteilen. Hierbei verschwindet grundsätzlich die Kritik der ursächlichen Eigentumsverhältnisse hinter moralinsauren Apellen an die Gestaltungsmacht der Politik und das Gewissen der Unternehmer.
Es wird vollständig übersehen, dass man die Verteilung allein aus Sicht des individuellen Konsumenten begreift und damit den bornierten bürgerlichen Standpunkt einnimmt. Man übersieht die Verteilung bezüglich der produktiven Konsumenten (z.B. der Arbeitskraft), welche die Produktionsmittel betrifft und wo Lasalle, zwar verkürzt von Arbeitsmitteln, aber zu Recht von einem "Monopol der Kapitalistenklasse" gegenüber den Arbeitern spricht. Das Monopol an Grund und Boden der Grundbesitzer gegenüber den Arbeiter z.B. vergisst er geflissentlich.
 
[Produktion ergibt die Verteilung]
Es ist zumindest nach Marx ganz falsch das Hauptaugenmerk auf die Verteilung, so sie auch noch so gerecht sein will, zu legen. Denn die Verteilung der Konsumtionsmittel ergibt sich aus der der Produktionsmittel, also aus der Produktionsweise selbst. Im Kapitalismus ist dies die Verteilung der Produktionsbedingungen an die Nichtarbeiter identisch der Verteilung der Konsumtionsmittel an die Arbeiter über den Lohn.
 
[Ursache und Wirkung - Produktion => Konsumtion]
" Der Vulgärsozialismus (und von ihm wieder ein Teil der Demokratie) hat es von den bürgerlichen Ökonomen übernommen, die Distribution als von der Produktionsweise unabhängig zu betrachten und zu behandeln, daher den Sozialismus hauptsächlich als um die Distribution sich drehend darzustellen. Nachdem das wirkliche Verhältnis längst klargelegt, warum wieder rückwärtsgehn? " [Herv. v. P.H.](KrGthProg)*23
Wieder also wird von der Sozialdemokratie bürgerlicher Standpunkt eingenommen. Und dieser politische Standpunkt modifiziert die "wissenschaftliche Anschauung" weg von der Ökonomie bzw. der Kritik der bürgerlichen Ökonomie, hin zur Moral und Ethik. Sie können den bürgerlichen Denkhorizont nicht überschreiten und müssen so deren Begriffe verwenden.
Allen, die in der Kritik des Kapitalismus mit Moral und Ethik operieren und den Begriffen wie sozialer oder sonstiger Gerechtigkeit, sei Marx Antwort ins Stammbuch geschrieben.
 
[Meine oder deine Gerechtigkeit]
" Behaupten die Bourgeois nicht, daß die heutige Verteilung "gerecht" ist? Und ist sie in der Tat nicht die einzige "gerechte" Verteilung auf Grundlage der heutigen Produktionsweise? Werden die ökonomischen Verhältnisse durch Rechtsbegriffe geregelt, oder entspringen nicht umgekehrt die Rechtsverhältnisse aus den ökonomischen? Haben nicht auch die sozialistischen Sektierer die verschiedensten Vorstellungen über "gerechte" Verteilung? " [Herv. v. P.H.](KrGthProg)*24
Hier zeigt sich die ganze Stärke des dialektischen Materialismus, welcher die Rechtsbegriffe und alle diese Phänomene als integrale Produkte der Produktionsweise begreift und diese letzterer damit auch entsprechen müssen. So lässt sich eine "gerechte Verteilung" nicht anders begründen als Gott und jeder hat das gleiche Recht seine eigene Gerechtigkeit zu benennen. Vielmehr ist der Kapitalismus gemessen an seinem Recht selbstverständlich gerecht. Jeder erhält das, was ihm zusteht.
 
[Der Rechtsbegriff ist ein Produkt]
Es geht aber vielmehr darum, mit dem Kapitalismus seine Rechtbegriffe und seine Gerechtigkeit und Freiheit endlich abzuschaffen. Denn die Freiheit seine Arbeitskraft verkaufen zu können ist gleichzeitig der Zwang, sie verkaufen zu müssen. So ist die Gerechtigkeit gleichzeitig Ungerechtigkeit und bürgerliche Freiheit ist somit gleichzeitig schreiende Not und Armut. Und deswegen gehört diese Freiheit und diese Gerechtigkeit abgeschafft und nicht erhalten. Denn diese Freiheit ist die des privaten Eigentums, letztendlich an Produktionsmitteln. Je mehr ich besitze, um so freier bin ich in diesem Sinne und in der Wirklichkeit.
 
[Abschaffung der Freiheit]
Im übrigen sind die Abzüge vom "Arbeitsertrag" gesellschaftliche, ökonomische Notwendigkeiten, welche von keinerart Gerechtigkeit oder Moral abhängen, sondern ihrerseits durch den Produktionsprozess selbst und die Entwicklungsstufe seiner bestimmt sind. Wenn außerdem auf alle gerecht verteilt werden soll, was ist dann mit den Nichtarbeitern und ihrem Recht.
Hier noch einmal ein zentrales Zitat aus 'Kapital' Band I, welches den Zusammenhang zwischen Rechtsform und Rechtsdenken mit der zugrundeliegenden Produktionsweise aufzeigt.
" Die Sphäre der Zirkulation oder des Warenaustausches, innerhalb deren Schranken Kauf und Verkauf der Arbeitskraft sich bewegt, war in der Tat ein wahres Eden der angebornen Menschenrechte. Was allein hier herrscht, ist Freiheit, Gleichheit, Eigentum und Bentham. Freiheit! Denn Käufer und Verkäufer einer Ware, z.B. der Arbeitskraft, sind nur durch ihren freien Willen bestimmt. Sie kontrahieren als freie, rechtlich ebenbürtige Personen. Der Kontrakt ist das Endresultat, worin sich ihre Willen einen gemeinsamen Rechtsausdruck geben. Gleichheit! Denn sie beziehen sich nur als Warenbesitzer aufeinander und tauschen Äquivalent für Äquivalent. Eigentum! Denn jeder verfügt nur über das Seine. Bentham! Denn jedem von den beiden ist es nur um sich zu tun. Die einzige Macht, die sie zusammen und in ein Verhältnis bringt, ist die ihres Eigennutzes, ihres Sondervorteils, ihrer Privatinteressen. Und eben weil so jeder nur für sich und keiner für den andren kehrt, vollbringen alle, infolge einer prästabilierten Harmonie der Dinge oder unter den Auspizien einer allpfiffigen Vorsehung, nur das Werk ihres wechselseitigen Vorteils, des Gemeinnutzens, des Gesamtinteresses. " [Herv. v. P.H.](23:190f)*25
Während ferner im Gothaer Programm immer von der Arbeit oder der Gesellschaft die Rede ist, weißt Marx darauf hin, dass es gerade darum geht, die konkrete historische Form der Arbeit und der Gesellschaft als kapitalistischer zu betrachten und hier zu sehen, wie diese konkrete Gesellschaftsordnung das Gesetz aller Klassengesellschaften zu überwinden vorbereitet.
" In dem Maße, wie die Arbeit sich gesellschaftlich entwickelt und dadurch Quelle von Reichtum und Kultur wird, entwickeln sich Armut und Verwahrlosung auf seiten des Arbeiters, Reichtum und Kultur auf Seiten des Nichtarbeiters. " (KrGthProg)*26
Ebenso versteht Marx nicht, warum die Arbeiter die Arbeit nach Lasalle befreien sollen und nicht sich selbst. Sie sollen sich von einer bestimmten Form von Arbeit, nämlich der Lohnarbeit befreien.
 
[Befreiung der Arbeit]
Das besondere Klasseninteresse Lasalles offenbart sich in seiner Beschreibung aller Klassen außer dem Proletariat reaktionäre Massen seien. Es ging ihm darum, dass Bündnis mit dem Adel zu begründen. Gegen den Adel ist nämlich das Bürgertum revolutionär und ihm gegenüber wiederum das Proletariat. Auf der anderen Seite können die Mittelstände durchaus, sofern sie auf die Seite des Proletariats gehen, revolutionär werden.*27 Dazu Marx:
" Im obigen Paragraph wird nun zudem sein Weisheitsspruch an den Haaren herbeigezogen, ohne allen Zusammenhang mit dem verballhornten Zitat aus dem Statut der Internationalen. Es ist also hier einfach eine Impertinenz, und zwar keineswegs Herrn Bismarck mißfällige, eine jener wohlfeilen Flegeleien, worin der Berliner Marat macht. " (KrGthProg)*28

3.2. Das eherne Lohngesetz und freier Staat

Was ist nun das Lasallesche "eherne Lohngesetz" und die Abschaffung des "Lohnsystems". Ein ehernes Gesetz, ist es nun auch ewig oder nicht, kann man es da abschaffen? Und was für ein System wird abgeschaffen, wenn nicht die Lohnarbeit als solches. Ehern ist für Marx nur das Signum der Rechtgläubigen und ein "empörender Rückschritt".
 
[Das eherne Lohngesetz]
Die Marxsche Analyse weißt nach, dass der Lohn nicht das ist, was er zu sein scheint (siehe Lohnfetisch, z.B. Kapital Bd.I). Er ist der Wert der Ware Arbeitskraft und nicht der Wert des mit der Arbeit geschaffenen Produkts. Damit ist der bürgerliche Wirrwar ein für alle mal aufgelöst.
Der Arbeiter hat nur zu leben, sofern er zeitweise umsonst für den Kapitalisten arbeitet.
" ...,daß also das System der Lohnarbeit ein System der Sklaverei, und zwar einer Sklaverei ist, die im selben Maß härter wird, wie sich die gesellschaftlichen Produktivkräfte der Arbeit entwickeln, ob nun der Arbeiter bessere oder schlechtere Zahlung empfange.
...
Die bloße Tatsache, daß die Vertreter unsrer Partei fähig waren, ein so ungeheuerliches Attentat auf die in der Parteimasse verbreitete Einsicht zu begehn - beweist sie nicht allein, mit welchem <frevelhaften> Leichtsinn, <mit welcher Gewissenlosigkeit> sie bei der Abfassung des Kompromißprogramms zu Werke gingen! "
[Herv. v. P.H.](KrGthProg)*29
Lasalle wusste nicht, was der Arbeitslohn war, sondern nahm den Schein für das Wesen und baute daraus sein Dogma. Hingegen verschwinden mit den Klassenunterschieden auch die sozialen und ökonomischen.
" Staatshilfe unter der demokratischen Kontrolle des arbeitenden Volks. Die Produktivgenossenschaften sind für Industrie und Ackerbau in solchem Umfang ins Leben zu rufen, daß aus ihnen die sozialistische Organisation der Gesamtarbeit entsteht." " (KrGthProg)*30
 
[Frühe NGO - deutsche Staatsvergottung]
Die Krönung ist, dass sich nun bei Lasalle die Lösung der "sozialen Frage" anbahnt, wobei der Staat(!) unter demokratischer Kontrolle quasi den Sozialismus aufbauen hilft. Es steht stellvertretend für alle heutigen Redeweisen von 'notwendiger Regulation' durch den Staat, 'Eingreifen der Politik', 'Beschneiden der Auswüchse der Globalisierung' und so weiter. Die typisch deutsche Staatsvergottung und der Hang zur "Demokratie" und der 'Reform'. Dieses Grundmotiv liegt der ganzen etablierten NGO-Bewegung bis attac zu Grunde, die auch teils staatsfinanziert sind. Sie versuchen mit Hilfe des (kapitalistischen) Staates, der für sie kein Klassenstaat, sondern der moderne demokratische Staat ist, den Kapitalismus zu zügeln und den real existierenden Kapitalismus zu einem Kapitalismus mit menschlichem Antlitz zu machen.
Das der Staat die politische Form der Klassenherrschaft, hier der Kapitalisten, ist, entgeht dem Blick völlig. Sonst könnte man nicht erwartet, das das Klassenherrschaftsinstrument Nummer Eins dafür sorgt, dass die Arbeiter als beherrschte Forderungen um seine tatkräftige Hilfe stellen, die Klassenherrschaft abzuschaffen.
Dieses Denken entspricht also ganz dem heutigen Fördertopfsystem und den ganzen reformistischen Rufern nach gerechter Anteilnahme, 'guter Lohn für gute Arbeit', etc...

3.3. Der Nationalstaat

Gegenüber z.B. dem 'Kommunistischen Manifest' fasst Lasalle den Kampf der Arbeiter zuerst in nationalem Rahmen auf und dann soll das Ziel die " internationale Völkerverbrüderung" sein. Aber der Kampf der Arbeiterklasse ist nur der Form nach national, aber dem Inhalt nach sogleich international. Wir erinnern uns an daran, dass der Klasseninhalt >Kapitalist und Proletariat< nicht national, sondern primär ökonomisch bestimmt und somit sozial ist.
Der Arbeiter hat kein Vaterland. So wie die Kapitalisten auf der Jagd nach Profit um den Erdball hasten müssen und der Weltmarkt erst die adäquate Gestalt der Distribution des Kapitals als globalem Totalverhältnis entspricht, entspricht diesem ebenso die Internationalität des Proletariats. Es ist nur eine Menge von Lohnsklaven und Arbeitsvieh, es ist selbst globales Kapital als globales variables Kapital.
 
[Tendentieller Internationalismus der Arbeiterklasse]
Diese Verkehrung des Standpunkts der Kommunisten auf einen nationalen ist der bürgerliche bornierte Standpunkt, für den die "Völkerverbrüderung" genau so ein fernes Ziel ist, wie die gewaltsame Machtfrage zu stellen und den Staat zu zerstören keine Option ist. Die Formulierung des Klassenkampfes ist hier völlig aufgelöst. Beschämend dazu ist der Vergleich Marx', indem er die Freihändler als höher stehend als dieses Programm bezeichnet.
" In der Tat steht das internationale Bekenntnis des Programms noch unendlich tief unter dem der Freihandelspartei. Auch sie behauptet, das Ergebnis ihres Strebens sei "die internationale Völkerverbrüderung". Sie tut aber auch etwas, um den Handel international zu machen, und begnügt sich keineswegs bei dem Bewußtsein - daß alle Völker bei sich zu Haus Handel treiben. " (KrGthProg)*31
Also hören wir Lasalle weiter:
" "Von diesen Grundsätzen ausgehend, erstrebt die deutsche Arbeiterpartei mit allen gesetzlichen Mitteln den freien Staat - und - die sozialistische Gesellschaft; die Aufhebung des Lohnsystems mit dem ehernen Lohngesetz - und - der Ausbeutung in jeder Gestalt; die Beseitigung aller sozialen und politischen Ungleichheit." " [Herv. v. P.H.](KrGthProg)*32
Hier ist wieder die Illusion der legalen Aufhebung des Kapitalismus mit seinen eigenen juristischen und politischen Mitteln.*33 Wer kann auf so eine Idee kommen, wenn er nicht eine tiefe Identifikation mit diesem Staat aufgebaut hat, als seinem Staat, von sich als Staatsbürger, schließlich Bürger träumt.
Was nun soll bitte der Lasallesche "freier Staat" sein? Aber das deutsche Anbeten des Staates als heiliges Wesen mit eigenem Willen wird hier ganz offenbar. Er besitze eigene "geistigen, sittlichen, freiheitlichen Grundlagen", das heilige römische Reich deutscher Nation bzw. das "preußisch-deutschen Reich".
Das der Staat ein Klassenstaat ist und er keine neutrale Unabhängigkeit besitzt, zeigt die Marxsch Analyse. Die neutrale Unabhängigkeit ist genauso Schein wie die Freiwilligkeit und die Ebenbürtigkeit der Vertragspartner beim Arbeitsvertrag.
 
[Klassenstaat]
" Zwischen der kapitalistischen und der kommunistischen Gesellschaft liegt die Periode der revolutionären Umwandlung der einen in die andre. Der entspricht auch eine politische Übergangsperiode, deren Staat nichts andres sein kann als die revolutionäre Diktatur des Proletariats. " (KrGthProg)*34
Und dieser Staat, wie z.B. im 'Bürgerkrieg in Frankreich' ausgesagt ist, die Diktatur des Proletariats, beinhaltet die vorherige Abschaffung des bürgerlichen heiligen Staates und seine Ersetzung durch die Kommune. Diese hat allerdings mit dem bürgerlichen Staat als Ausdruck der Klassenherrschaft der Bourgeoisie nichts mehr zu tun, da hier die Arbeiterklasse herrscht. Sie hat Räteform und direkte Herrschaft der Produzenten-Konsumenten als Assoziation.
 
[Diktatur des Proletariats]
Aber Lasalle möchte nicht den bürgerlichen Staat zerstören, da selbiger ja helfen soll, den Sozialismus aufzubauen, da die Arbeiter wahrscheinlich zu dumm und ungebildet dazu sind und der Führung von gebildeten und verständigen in ihrem Sinne wirkenden Vertretern bedürfen. Seine Forderungen sind nach Marx reiner Reflex der bürgerlichen Formen als der "demokratischen Litanei: allgemeines Wahlrecht, direkte Gesetzgebung, Volksrecht, Volkswehr etc.", es geht ihnen nur um das Erringen der "demokratischen Republik" und sonst nichts.
" Selbst die vulgäre Demokratie, die in der demokratischen Republik das Tausendjährige Reich sieht und keine Ahnung davon hat, daß grade in dieser letzten Staatsform der bürgerlichen Gesellschaft der Klassenkampf definitiv auszufechten ist - selbst sie steht noch berghoch über solcherart Demokratentum innerhalb der Grenzen des polizeilich Erlaubten und logisch Unerlaubten.
...
Es ist also nichts Auffälliges, daß die Financial Reformers von Liverpool - Bourgeois mit Gladstones Bruder an der Spitze - dieselbe Forderung stellen wie das Programm. "
[Herv. v. P.H.](KrGthProg)*35
 
[Demokratischen Republik]
Für das Gothaer Programm ist der Staat aber eine "Regierungsmaschine", als gesonderte Teilung der Arbeit. Es verlangt eine "progressive Einkommensteuer" und anderes. Es erinnert auch fatal an die Einführung der Tobinsteuer oder Erhöhung der Vermögenssteuer als äußerstes zu fordernd Mögliches.
Der Staat soll auch der große Erzieher sein - "Allgemeine und gleiche Volkserziehung durch den Staat. Allgemeine Schulpflicht. Unentgeltlichen Unterricht." Aber schließen wir lieber damit und ziehen unsere Lehren.

4. Anhang

4.1. Fußnoten

1 Friedrich Engels 'Zirkularbrief - Marx / Engels an August Bebel, Wilhelm Liebknecht, Karl Bracke u.a. in Leipzig (London, 17./18. September 1879)', MEW Bd.19, Dietz Verlag, Berlin, 1966 (http://www.mlwerke.de) ; [Zirkular]
2 Karl Marx , Friedrich Engels 'Manifest der Kommunistischen Partei', o.O., o.J. (http://www.mlwerke.de) ; [Manifest]
3 Karl Marx 'Kritik des Gothaer Programms', MEW Bd.19, 4.Auflage, S.13-32, Dietz Verlag, Berlin, 1973 (http://www.mlwerke.de) ; [KrGthProg]
4 Friedrich Engels, a.a.O ; [Zirkular]
5 Friedrich Engels, a.a.O ; [Zirkular]
6 Friedrich Engels, a.a.O ; [Zirkular]
7 Friedrich Engels, a.a.O ; [Zirkular]
8 Friedrich Engels, a.a.O ; [Zirkular]
9 Friedrich Engels, a.a.O ; [Zirkular]
10 Karl Marx, a.a.O ; [KrGthProg]
11 Karl Marx , Friedrich Engels 'Brief an Wilhelm Bracke', MEW Bd.19, 4.Auflage, S.13-32, Dietz Verlag, Berlin, 1973 (http://www.mlwerke.de) ; [Bracke]
12 Karl Marx, a.a.O ; [KrGthProg]
13 Karl Marx, a.a.O ; [KrGthProg]
14 Karl Marx, a.a.O ; [KrGthProg]
15 Karl Marx, a.a.O ; [KrGthProg]
16 Karl Marx, a.a.O ; [KrGthProg]
17 Karl Marx, a.a.O ; [KrGthProg]
18 SAPD 'Das Gothaer Programm', Gotha, 1875 (http://www.marx.org) ; [GthProg]
19 Karl Marx, a.a.O ; [KrGthProg]
20 Karl Marx, a.a.O ; [KrGthProg]
21 Karl Marx, a.a.O ; [KrGthProg]
22 Karl Marx, a.a.O ; [KrGthProg]
23 Karl Marx, a.a.O ; [KrGthProg]
24 Karl Marx, a.a.O ; [KrGthProg]
25 Karl Marx 'Das Kapital - Zur Kritik der politischen Ökonomie', MEW Band 23, Dietz Verlag, Berlin, 1963 (http://www.marxists.org) , S.190f; [23]
26 Karl Marx, a.a.O ; [KrGthProg]
27 Karl Marx , Friedrich Engels, a.a.O ; [Manifest]
28 Karl Marx, a.a.O ; [KrGthProg]
29 Karl Marx, a.a.O ; [KrGthProg]
30 Karl Marx, a.a.O ; [KrGthProg]
31 Karl Marx, a.a.O ; [KrGthProg]
32 Karl Marx, a.a.O ; [KrGthProg]
33 Georg Lukács 'Geschichte und Klassenbewußtsein - Studien über Marxistischer Dialektik', Schwarze Reihe Nr.2, {Wiederauflage: Der Malik Verlag/Berlin, Kleine revolutionäre Bibliothek/Bd.9, 1923}, Verlag de Munter, Amsterdam, 1967; [Lukács]
Hierzu sollte man den Aufsatz von Lukács 'Legalität und Illegalität' in 'Geschichte und Klassenbewußtsein' nachschlagen.
34 Karl Marx, a.a.O ; [KrGthProg]
35 Karl Marx, a.a.O ; [KrGthProg]

4.2. Quellen

Friedrich Engels 'Zirkularbrief - Marx / Engels an August Bebel, Wilhelm Liebknecht, Karl Bracke u.a. in Leipzig (London, 17./18. September 1879)', MEW Bd.19, Dietz Verlag, Berlin, 1966 (http://www.mlwerke.de) ; [Zirkular]
Karl Marx , Friedrich Engels 'Brief an Wilhelm Bracke', MEW Bd.19, 4.Auflage, S.13-32, Dietz Verlag, Berlin, 1973 (http://www.mlwerke.de) ; [Bracke]
Karl Marx 'Kritik des Gothaer Programms', MEW Bd.19, 4.Auflage, S.13-32, Dietz Verlag, Berlin, 1973 (http://www.mlwerke.de) ; [KrGthProg]
SAPD 'Das Gothaer Programm', Gotha, 1875 (http://www.marx.org) ; [GthProg]
Karl Marx , Friedrich Engels 'Manifest der Kommunistischen Partei', o.O., o.J. (http://www.mlwerke.de) ; [Manifest]
Karl Marx 'Das Kapital - Zur Kritik der politischen Ökonomie', MEW Band 23, Dietz Verlag, Berlin, 1963 (http://www.marxists.org) ; [23]
Georg Lukács 'Geschichte und Klassenbewußtsein - Studien über Marxistischer Dialektik', Schwarze Reihe Nr.2, {Wiederauflage: Der Malik Verlag/Berlin, Kleine revolutionäre Bibliothek/Bd.9, 1923}, Verlag de Munter, Amsterdam, 1967; [Lukács]

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