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Beschreibung Carola Möller: 'Die neue Dominante in der Wertschöpfungskette'
Team: Heilbronn
Thema: Auseinandersetzung mit den modernen begriffen wie 'immaterielle arbeit' oder virtuell werden. Hat die moderne lohnarbeit bzgl des kapitalverh'es eine neue qualitaet ?
Quelle: original
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Letzte bearbeitung: 28.05.2001


Fragestellung:

Es sollte abgesehen werden von der art der technologie und der werkzeuge die heute benutzt werden und sich viel mehr auf das wesentliche bei der beurteilung der heutigen verh'e konzentriert werden. Dementsprechend sollte man die heutigen beliebten schlagworte in der weise relativieren, dass man in die vergangenheit sieht, und vergleiche anstellt bzgl der tiefe und qualitaet der veraenderungen. Beruehren sie wirklich die verh'e in der art, das der kapitalismus als solches heute seinen charakter veraendert, oder die heutigen verh'e keinen kapitalismus mehr darstellen, bzw wir an ein strukturelles versagen dieses systems stossen.

Was ist eine dienstleistung ?


Vorwort:

Im folgenden sind zumeist nur die zu kritisierenden passagen herausgenommen und kritisiert.

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Boutang benennt drei Kennzeichen, die den Bruch mit dem bisherigen Wirtschaften markieren: "1. Die Quelle des Reichtums verlagert sich auf konzeptionelle Tätigkeiten. 2. Der hinzugefügte Wert wird vor allem durch Transaktionen aller Art, insbesondere aus den Bereichen Kommunikation und Distribution, erzeugt. 3. Die Hierarchie der Aktiva kehrt sich um, die bestimmenden sind nunmehr immateriell..."

(Negri u.a., 1998, 13,14).“


zu1. -quelle des reichtums ist die menschl arbeit

-richtig ist, das logistik und informationsverarbeitung immer wichtiger werden

-beruht auf der diversivizierung der TdA und damit notw koordination

-was sowohl fachliche spezialisierung (wissen und fertigkeiten)betrifft

-als auch die globale TdA und damit die zunahme des transportes

-komplexitaet der produkte damit auch der arbeitsmittel

-> erhoehung des vergesellschaftungsgrades

-gemessen an der anzahl und verschiedenheit der notw arbeiten zu einem produkt

-diese entw ist aber eine kontinuierliche, geschichtliche


zu2. -der wert ist mass der gnAz zur prod

-nur insofern etwas im schnitt ueber alle gesell produzenten notw ist, ist es notw, seiner quantitaet nach im schnitt

-dazu zaehlt auch der transport und alle anderen dienstleistungen

-deren quantitaet sagt noch nichts ueber ihren wert


!reine distributionstaetigkeit erzeugt keinen wert, sondern verbraucht ihn, einen teil des profits, als zirkulationskosten


zu3. ist nicht vollstaendig, um es zu verstehen


Def (iA): Immaterielle Arbeit definiere ich – im Kontext der verarbeiteten Literatur - als zielgerichtetes Entwickeln und problemorientiertes Zuschneidern von Informationen, Kommunikation, Medien und Wissen und deren geschicktes alltägliches Handling‘.“


Dann ist die arbeit eines feldherrn um das jahr 500 v.Chr. auch immaterielle arbeit. Dergleichen die des lehrers, schriftstellers und all der anderen informationsarbeiter, zb der priester. Daran aendert sich auch nichts unter kaptalistischen verh'en. Selbst diese arbeiten koennen produktiv im sinne des kapitals sein, also mehrwert erzeugen. Siehe die priester des scientology krichenkonzerns.

Immaterielle Arbeit dient der Realisierung des Mehrwerts. Sie schafft Wert, wenn Wert‘ als gesellschaftliches Verhältnis verstanden wird, und sie schafft Mehrwert besonders wenn sie als unbezahlte Arbeit in den Verwertungsprozess eingeht. Das geschieht heute gerade bei der immateriellen Arbeit in verstärktem Maße.“


Wenn sie nur der realisierung dient, also in der zirkulations, so schafft sie keinen wert im sinne marx', sondern sie verursachen nur die zirkulationskosten und ziehen profit ab. Wenn sie aber weniger kosten, als sie an anderer stelle, zb auch anderen zirkulationstaetigkeiten oder auch produktionstaetigkeiten, einsparen, so rechnen sie sich, steigern also trotz dessen den profit. Dies, als relative mehrwertproduktion oder reduktion der zirkulationskosten.


Also schafft sie in dieser weise keinen wert, so auch keinen mehrwert. Vielmehr realisiert sie ihn nur. Sie ist notw aber unproduktiv.


Sie schafft maximal wert“, als das sie notw bestandteile der kaptalistischen produktion ist und damit dieses verh reproduzieren hilft. Bestimmte dieser arbeiten, sind natuerlich auch in nicht kapitalistischen verhaeltnissen notw, siehe die planungstaetigkeiten der Inkapriester bei der gesamtgesellschaftlichen arbeitsplanung des Inkareiches.


Aber, wird die dienstleistung als ware verkauft bzw was das gleiche ist, eingekauft, dann geht an den dienstleistungsverkaeufer ein teil des profites des herstellers. Es wird wieder kein wert im allgemeinen zugesetzt. Nur das der profit des distributorkapitalisten (handelskette) ein stueck dessen des herstellerkapitalisten ist.


Immaterielle Arbeit bewirkt aber auch eine neue Bewertung unter den kapitalistisch agierenden

Unternehmen. Heute wird z.B. bei Fusionen ein Firmenwert, nicht mehr vornehmlich nach dem

Sachvermögen bewertet, sondern nach der Kreativität der Crew und des Managements, nach der Flexibilität der Angebote und nach dem Image.“


Das ist aber nur im hinblick darauf, inwieweit diese iA zukuenftig guenstig den profit beeinflusst. Der firmenwert drueckt unter anderem die zu erwartende profitrate des entsprechenden kapitalisten aus.


Auch die Herstellungskosten für Waren spielen eine immer geringere Rolle.“


Das wage ich massiv zu bezweifel, da wert, als wert eines produktes, eben nur in der produktion produziert wird. Nur scheinbar spielen sie keine rolle mehr, das haette der privatkapitalist gerne. Aber sie machen das wesentliche hinter dem mehrwert aus.


Wert als verhaeltnis aber ..


Unternehmen verschenken z.T. Waren (Waren haben immer kürzere Lebensdauer), nur um die Kunden in langfristige Servicebeziehungen einzubinden und die Kosten über die erforderlichen Dienstleistungen dann herein zu holen.“


Wenn das verschenken der waren wirklich allgemein die form waere, haetten wir sofort kein kapitalverh mehr. Und dann gaebe es auch keinen mehrwert mehr, der als profit der dienstleisterkapitalisten vom profit der herstellerkapitalisten als preis fuer des service umverteilt werden koennte.


Fazit:

Hier zeigt sich, das die autorin sich ueber die verteilung des gesell mehrwertes und den charakter der zirkulationskosten nicht im klaren ist.


Fazit zur immateriellen Arbeit


Immaterielle Arbeit – so meine These – ist die neue Dominante in der Wertschöpfungskette. Ohne sie ist keine Ware mehr zu produzieren und kein Mehrwert zu realisieren. Solche Dienstleistungsarbeit war zwar zum Verkauf der Waren immer schon notwendig. Allerdings ist diese "Zuarbeit" heute einerseits in Umfang und Qualität und in Verbindung mit den neuen Techniken ins Zentrum der Bewertung und der Arbeit einer Firma gerückt und hat andererseits einen einflußreichen und vor allem für die Bevölkerung einen bewußtseinsbildenden Stellenwert bekommen. Ob die IT-Branche inzwischen schon die Mehrzahl der Arbeitskräfte bindet und wie sie, weltweit gesehen, sich auf die einzelnen Sektoren und Länder verteilt, dazu fehlen uns noch Untersuchungen.“


IA ist wie wir gesehen haben keine Dominante in der weise, aber notw und in steigendem masse an der steigerung der arbeitsproduktivitaet im produktionsprozess, also tendentielle senkung des produktwertes aber steigern des profites beteiligt. Sowie durch steigerung der arbeitsproduktivitaet in der zirkulationssphaere an der verringerung der zirkulationskosten beteiligt.


Der bewusstseinsbildende stellenwert ist von der ideologieproduktion gesehen im moment eine dominante.


Koennte es bald sein, das die mehrzahl der arbeiter an terminals unproduktiv den profit des kapitalisten verzehrt ? Also die hauptzahl der arbeiter unproduktive den von wenigen geschaffenen mehrwert abziehen. Schaut man sich die arbeitsplatzzahlen ausserhalb der industriezentren und rueckt von der eurozentrischen sicht der arbeitswelt ab, dann brauch das sicher noch eine weile.