/Gemeinde/Kolitik/Exzerpte/Klaus Winter:'Unterkonsumtion und allgemeine Krise des Kapitalismus '
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Team: Peter/Hendrik
Thema: Klaus Winter :'Unterkonsumtion und allgemeine Krise des Kapitalismus '
Quelle: original trend onlinezeitung / aus Aufsätze zur Diskussion, Nr. 34, Dezember 1985, Ffm 1985 / bei mir lokal Teil 1 lokal Teil 2
Art : informeller ueberflug bzgl des begriffs akkumulation
Version: 1.lesung
Letzte bearbeitung: 26.12.99

Zus Unterkonsumtion und allg krise des kap

Teil 1: ? gleichgewicht zwíschen prod und konsumtion ?

'Der Theorie der allgemeinen Krise des Kapitalismus lag die Annahme eines permanenten 'Marktproblems' zugrunde, d.h. die Auffassung, daß infolge der beschränkten Konsumtion der Massen der Produktenwert grundsätzlich nicht vollständig realisiert werden kann.'

1902 Kautsky -> darauf aufbauend Luxemburg -> Varga

Nach Marx sei die treibende Macht der kapitalistischen Produktion die Profitrate, deren Fall - hervorgerufen durch die relative Zunahme des konstanten Kapitals gegenüber dem variablen - auf einem gewissen Punkt zu ungenügender Verwertung, Überfluß an Kapital und Einschränkung der Produktion führe. Im Fall der Profitrate zeige sich daher die Schranke der kapitalistischen Produktion.

Also die hoehe der profitrate entscheidet ueber die hoehe der prod

Tugan-Baranowskis : profit als treibendes moment der prod entspringt sowohl c und v => kein tendentieller fall der profitrate
Kautsky : M wird nur von v geschaffen (wie bei Mx), aber die hoehe des konsums entscheidet ueber die hoehe der prod:

Mit anderen Worten: nicht die Erhaltung des Kapitals und seine größtmögliche Verwertung, sondern die Reproduktion der Arbeiter und der Genuß und Luxus der Kapitalisten ist der Maßstab der Produktion. Der Kapitalismus wird damit als eine auf den Gebrauchswert gerichtete Produktionsweise aufgefaßt. Marx hatte das Gegenteil behauptet:...

Folgerungen: Unterkonsumtion ist gnd der krise, aber da diese unterkonsumtion merkmal aller klassengesell sei, stand ihnen immer das ausgleichende moment der koonsumtion der ausbeuter entgegen.
1. Im kap aber sind diese auch zum sparen angehalten ueber die akkumulation. Also akkumulation laeuft zu lasten von konsumbefriedigung.
2. Dieses fuehrt zu ausweitung der prod von koonsummitteln.

frueher: konsumtion arbeiter (ka) + konsumtion ausbeuter (kk) = profit
im kap: ka + kk + akkumulation = profit

Daß der Verbrauch der Produktionsmittel nichts anderes ist als Produktion von Konsumtionsmitteln, ist nur ein anderer Ausdruck des Dogmas von A. Smith, daß der Wert der verbrauchten Produktionsmittel in den Wert der Konsumgüter eingeht - oder daß der Wert des gesamtgesellschaftlichen Produkts mit dem Einkommen der Arbeiter und Kapitalisten (= v + m) bezahlt wird.

So geht es also Kautsky um ein (Un)Gleichgewicht von Produktion und Konsumtion.

Nach dieser falschen Vorstellung scheint die Akkumulation mit Überproduktion identisch zu sein, nämlich mit der Produktion eines nicht absetzbaren Produkts infolge der Unterkonsumtion nicht nur der Arbeiter, sondern auch der Kapitalisten.

Dieses falsche Verständnis der Akkumulation verwandelt das Smithsche Dogma, 'daß die Konsumenten in letzter Instanz den ganzen Produktenwert den Produzenten zahlen müssen'(16) in die These, daß Arbeiter und Kapitalisten ihn durch ihren Konsum gar nicht bezahlen können. Um den Wert des gesellschaftlichen Produkts zu realisieren, müssen also Konsumenten außerhalb der kapitalistischen Produktionsweise ausfindig gemacht werden.

Folgerung: wenn alle nichtkap konsumenten getilgt sind, dann kommt es zur chronischen ueberprod

Teil2 : Das 'Problem' der Akkumulation und seine 'Lösung'

In einer umfangreichen Antwort auf ihre Kritiker wies Rosa Luxemburg darauf hin, daß ihre Akkumulationstheorie auf 'Grundsätzen' beruht, die Kautsky schon 1902 im Zusammenhang mit der seines Erachtens 'allgemein von den orthodoxen Marxisten' angenommenen Krisentheorie genannt hatte:

'I. daß Kapitalisten und Arbeiter allein für die Akkumulation keinen ausreichenden Markt darstellen;

2. daß die kapitalistische Akkumulation eines 'zusätzlichen Marktes' in nichtkapitalistischen Schichten und Nationen bedürfe.'(21)

Damit vollzog Luxemburg nicht den fehler Kautskys nach, musste sich aber dahinterliegende fragen stellen.

Es war also - auch ganz abgesehen von dem Problem der Krisenerklärung(24) - 'die Grundfrage des Verhältnisses von Produktion und Konsumtion vom Standpunkt des Reproduktionsprozesses'(25) zu klären. Denn wie kann die Akkumulation in einer aus Arbeitern und Kapitalisten bestehenden Gesellschaft stattfinden, wenn einerseits die Erweiterung der Produktion durch eine Einschränkung der Konsumtion erkauft wird, während sie andererseits auf einer gestiegenen Nachfrage beruhen muß? 'Wo rührt nun die ständig wachsende Nachfrage her, die der fortschreitenden Erweiterung der Produktion im Marxschen Schema zugrunde liegt?'(26) Den Hintergrund dieser Frage bildet Rosa Luxemburgs Auffassung» daß die Kapitalisten 'gerade durch die Annahme der Akkumulation Nichtabnehmer ihres Mehrwerts'(27) sind.

Luxemburg: die prod ist wie bei Kautsky auf die konsumtionsmittel gerichtet, so akkumulation konsumtionsverzicht, aber gleichzeitig ueberprod.speicher. Aber ebenso landet sie wieder bei ausserkap. konsumenten. Winter:

Wenn man den Kapitalismus als eine auf größtmögliche Aneignung von Mehrwert gerichtete Produktionsweise versteht, dann versteht es sich von selbst. daß der angeeignete Mehrwert seinerseits wieder zur Produktion von noch größeren Mehrwertmassen verwendet wird und daß die Nachfrage nach zusätzlichen Produktionsmitteln gerade dem maßlosen Bereicherungstrieb der Kapitalisten entspringt. Aber an dieser Antwort geht Rosa Luxemburg vorbei.


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